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ORLEN in Polen

ORLEN S. A. ist mit einem Jahresumsatz von 29 Milliarden Euro das größte mittelosteuropäische Unternehmen. Insgesamt 3.000 Tankstellen betreibt das Unternehmen in Polen, Tschechien, Slowakei, Deutschland und Litauen und ist damit auf einem guten Weg, das führende Mineralölunternehmen in Zentraleuropa zu werden. Schon jetzt gehört ORLEN unter den Mineralölraffinerien zu den führenden Konzernen und betreibt z. B. mit der ORLEN Raffinerie in Plock bei Warschau die größte Mineralölraffinerie in​ Mitteleuropa. Diese gilt zudem als eine der modernsten und saubersten Anlagen dieser Art. Denn auch im Umweltschutz nimmt ORLEN gerne eine Vorreiterrolle ein. Bereits seit 1997 ist das Unternehmen mit der internationalen Umweltschutznorm ISO 14001 zertifiziert.
DER POLNISCHE KONZERN ORLEN STREBT BEI DER ENERGIEWENDE EINE VORREITERPOSITION AN.
DABEI SOLLEN INVESTITIONEN IN ERNEUERBARE ENERGIEN, KERNKRAFT, WASSERSTOFF UND PETROCHEMIE HELFEN.
ORLEN will von der Wende hin zu emissionsfreien Energiequellen profitieren. Der Vorstandsvorsitzende Daniel Obajtek betont, dass sich die Zeiten der klassischen Brennstoffkonzerne ihrem Ende nähern, während ORLEN einen Multi-Energie-Konzern aufbauen und damit zum Marktführer in diesem Teil Europas werden will. Helfen soll dabei die neue Strategie von ORLEN und Investitionen von mehreren Milliarden Euro.
ORLEN ALS MULTI-ENERGIE-KONZERN
ORLEN hat 2020 seine neue Strategie vorgestellt, in der das Ziel betont wird, sich zu einem Multi-Energie-Konzern zu entwickeln. Das Unternehmen plant, bei seinen Einnahmen aus den vier Quellen Öl, Gas, petrochemische Produkte und Strom die Marke von 250 Mrd. PLN (ca. 52 Mrd. Euro) zu überschreiten. Der Vorstandsvorsitzende von ORLEN hat betont, dass das polnische Unternehmen hinsichtlich seiner Einnahmen den spanischen Mineralölkonzern Repsol einholt.
Die Fusion von ORLEN mit der LOTOS-Gruppe soll helfen, dieses Ziel zu erreichen. Damit hat das Unternehmen die Chance, einen integrierten und diversifizierten Multi-Energie-Konzern mit über 100 Millionen Kunden in Mitteleuropa aufzubauen. Dabei plant das Unternehmen, auf den Stärken und Kompetenzvorteilen der beiden Gesellschaften aufzubauen. Durch die Integration der Vermögenswerte beider Gesellschaften kann das Ranking des Unternehmens erhöht und die finanzielle Stabilität verbessert werden.
„Heute entscheiden nicht mehr nur die klassischen Vermögenswerte über die Energiesicherheit, sondern auch der Zugang zu modernen Technologien, Kapi-talvorteile oder eine starke Marktposition, die auf diversifizierten, zu wettbewerbsfähigen Preisen gekauften Energiequellen basieren. Die Ergebnisse sind viel besser, wenn wir eine solche Position im Rahmen eines diversifizierten Konzerns aufbauen, in dem die Finanzströme aus unterschiedlichen Geschäftssegmenten stammen, welche oft eine natürliche Absicherung füreinander darstellen. Ungeachtet dessen stellen die Technologien der Zukunft eine Herausforderung dar und wir müssen hier im großen Stil investieren“, sagt der Vorstandsvorsitzende von ORLEN, Daniel Obajtek.
Der CEO von ORLEN betont, ein Vorreiter der Energiewende dürfe nicht warten, bis neue technologische Lösungen und Geschäftsmodelle entstehen, denn dann wäre er bloß ein Nachahmer. Daniel Obajtek ist der Meinung, der Marktführer habe die Aufgabe, solche Lösungen selbst zu erfinden, zu entwickeln und umzusetzen, folglich also auch die Kunden davon zu überzeugen, diese zu nutzen.
„Bisher basierte unser Geschäftsmodell auf bekannten und bewährten Technologien und belieferte den Markt mit konventionellen Kraftstoffen. Der ‚Green Deal‘ und die Energiewende ändern unsere Umwelt auf lange Sicht. Immer beliebter werden emissions-freie Methoden der Stromerzeugung. Daher verstehen wir uns nicht mehr nur als Benzinhersteller, sondern als ein Konzern, der den Verkehr vorantreibt: bisher allerdings nur durch auf Erdöl basierenden Kraftstoffen. Künftig werden wir nicht nur den Verkehr versorgen, sondern auch andere Wirtschaftssektoren, und zwar mit vielen alternativen Kraftstoffen aus nachhaltigen Energiequellen. Wir werden zu einem Multi-Energie-Konzern“, sagte er.
DIE TRANSFORMATION VON ORLEN
ORLEN will bei der Energietransformation eine führende Rolle spielen. In seiner Strategie bis 2030 plant das Unternehmen de facto eine Reise in die Zukunft. Es will 7 Mrd. Euro in nachhaltige Entwicklungsbereiche investieren – größtenteils in Projekte zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Die ORLEN-Strategie enthält auch die Verpflichtung, die vollständige Koh-lenstoffneutralität bis 2050 zu erreichen. Bis 2030 will der Konzern die CO2-Emissionen aus den aktuellen Raffinerie- und petrochemischen Anlagen um 20 % und im Bereich der Energieversorgung um 33 % reduzieren.

Den wichtigsten Entwicklungsbereich bildet für ORLEN bis 2030 die Energiewirtschaft, basierend vor allem auf erneuerbaren Energien mit Unterstützung durch die Gasversorgung.

Zur Ergänzung der Kapazitäten von erneuerbaren Energiequellen plant die Gruppe auch die Leistung der Gaskraftwerke zu erhöhen. Bis 2030 sollen 20 % des von der Gruppe verbrauchten Gases aus eigenen Quellen stammen. Ein neues Segment des petrochemischen Geschäftsbereiches sollen Recycling und biologische Werkstoffe bilden. Bis 2030 will die Gruppe bei Recycling – vor allem von Kunststoffen – eine Kapazität von bis zu 0,4 Mio. Tonnen erreichen. Sie wird auch Technologien der Kreislaufwirtschaft einführen.

Produkte mit einem hohen CO2-Fußabdruck werden durch umweltverträgliche Produkte ersetzt, auch zum Benzin im Transport gibt es immer mehr Alternativen, zum Beispiel aus dem Elektrobereich. Andererseits zeigt der Ukraine-Krieg und die sich daraus ergebende Energiekrise, dass die Energiewende einen langfristigen Prozess darstellt. Wenn der Energiebedarf aus erneuerbaren Energiequellen zu schnell wächst, ohne dass die Kontinuität der Versorgung sichergestellt werden kann, kommt es zur konjunkturellen Überhitzung und einer daraus resultierenden Rezession der Wende. Eine zu rasche Abkehr von den fossilen Brennstoffen und stabilen Energiequellen kann also einen umgekehrten Effekt erzielen. 

INVESTITIONEN IN OFFSHORE-WINDKRAFTANLAGEN

​Die Strategie der ORLEN-Gruppe bis 2030 sieht vor, dass die auf erneuerbaren Energiequellen basierende Wirtschaft zum wichtigsten Entwicklungsbereich des Unternehmens werden wird. Die Pläne des Unternehmens, emissionsarme und -freie Stromversorgungskapazitäten aufzubauen, basieren auf der Verwendung effizientester Technologien. Deswegen will das Unternehmen in Offshore-Windkraftanlagen investieren, bei denen es sich um eine der wichtigsten Entwicklungsrichtungen nicht nur für ORLEN, sondern für die gesamte polnische Wirtschaft handelt.

Gemäß der „Polnischen Energiepolitik bis 2040“ sollen auf den polnischen Gewässern Offshore-Anlagen mit einer Gesamtkapazität zwischen 9 und 11 GW entstehen. Die ORLEN-Gruppe wird bis zum Ende des Jahrzehnts 47 Mrd. PLN (knapp 10 Mrd. Euro) in moderne Energie, einschließlich Offshore-Windkraftanlagen, investieren.

„Wir verfügen über die Kompetenzen und die erforderlichen Ressourcen, um in diesem Prozess die führende Rolle zu übernehmen. Die ORLEN-Gruppe hat elf Anträge für den Bau von Windkraftanlagen in der Ostsee gestellt. Die mögliche Gesamtleistung aus den Gebieten, auf die sich die Anträge beziehen, wird auf ca. 7 GW geschätzt. Schon jetzt konzentrieren wir uns auf die Umsetzung des Projektes ‚Baltic Power‘ – einer Offshore-Windkraftanlage mit einer Leistung von 1,2 GW, die in Kooperation mit der kanadischen Gesellschaft Northland Power entsteht. Ihr Bau ist gemäß dem Zeitplan für die Jahre 2024-2026 vorgesehen“, sagt ORLEN-CEO Daniel Obajtek.

In der Ostsee sind derzeit ca. 2,2 GW Leistung installiert, nach Einschätzungen von Experten könnten es bis 2050 sogar 93 GW sein. Das Potential der Ostsee ergibt sich vor allem aus den für Windenergie günstigen Bedingungen, wie einem niedrigen Salzgehalt, verhältnismäßig geringer Tiefe und konstanten, starken Winden während des ganzen Jahres.

ORLEN will bis 2030 4,5 GW Energie von emissionsarmen und -freien Quellen beziehen. Im 1. Quartal 2022 verfügte der Konzern über 3,4 GW, darunter 649 MW aus erneuerbaren Energiequellen.

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KERNKRAFT
 
Im Juni 2021 hat ORLEN mit der Firma Synthos Green Energy einen Kooperations-Rahmenvertrag im Bereich emissionsfreie Energien unterzeichnet, der sich auf kleine und kleinste Kernkraftwerke von bis zu 300 MW bezieht. ORLEN betont, in einer sehr günstigen Position für die Kommerzialisierung von modularen Reaktoren in Polen zu sein: Das Unternehmen verfügt über den Zugang zu potenziellen Standorten und hat umfangreiche Erfahrungen in der Umsetzung von großen Investitionsvorhaben sowie bei der Inbetriebnahme von modernen Technologien im Energiebereich. Dank der Aufnahme der Zusammenarbeit mit Synthos Green Energy und der Verwendung von BWRX-300-Reaktoren wird die Umsetzung dieser Technologie in der Konzerngruppe schneller und effizienter vorankommen.

Die Technologie der Minireaktoren hat zahlreiche Vorteile. Für die Bereitstellung eines BWRX-300-Reaktors braucht man nur etwa ein Drittel der Zeit, die für den Bau eines traditionellen Kernkraftwerkes erforderlich ist. Dabei sind die Baukosten pro MW im Vergleich zu den typischen Kernkraftprojekten um ca. 30 % geringer. Ein Kleinreaktor von ca. 300 MWe ist imstande Energie zu erzeugen, die die Versorgung einer Stadt von ca. 150.000 Einwohnern sicherstellt, beispielsweise in der Größe von Heidelberg. Ebenso wichtig ist, dass man mit einem Modul-Reaktor mit einer Leistung von ca. 300 MWe, je nach Art des zu ersetzenden Brennstoffs, zwischen 0,3 und 2 Mio. Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermeiden kann.

WASSERSTOFF ALS KRAFTSTOFF DER ZUKUNFT

Der europäische ‚Green Deal‘ schenkt den Wasserstofftechnologien viel Aufmerksamkeit. Es ist der Wasserstoff, der als Kraftstoff der Zukunft angesehen wird und das Erdgas ersetzen soll. Gemäß der Wasserstoffstrategie von ORLEN will der Konzern bis 2030 1,5 Mrd. Euro in ‚grünen Wasserstoff‘ und Technologien zur Verarbeitung von Haushaltsabfällen investieren. Damit wird fast die Hälfte des bei ORLEN erzeugten Wasserstoffs emissionsarm oder -frei sein. In den nächsten acht Jahren wird ORLEN ein Netz von über 100 Wasserstofftankstellen bauen: In Polen entstehen ca. 57, in der Slowakei ca. 26 und in Tschechien ca. 28 Tankstellen.

Im Juni 2022 hat ORLEN die erste mobile Tankstelle für wasserstoffbetriebene Busse in Krakau eröffnet. Bis zum Ende des Jahrzehnts will der polnische Kon-zern zehn Wasserstoffhubs errichten. Der erste wurde inzwischen in Trzebinia fertiggestellt. Er kann bis zu 50 kg Wasserstoff pro Stunde erzeugen. Ein wei-terer soll in Włocławek entstehen. Er wird bis zu 170 kg Wasserstoff pro Stunde produzieren, perspektivisch sogar 500 kg. Ein weiterer Hub mit Produkti-onskapazitäten von 600 kg Wasserstoff pro Stunde soll in Płock gebaut werden.

Erfahren Sie mehr über die ORLEN S. A. unter www.orlen.pl
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